Ein Hundewelpe.
Welche Impfungen Ihr Hund unbedingt haben sollte

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Welche Krank­heiten können für Ihren Vier­beiner besonders gefährlich werden?
  • Warum sind bestimmte Impfungen für Ihren Hund un­verzichtbar?
  • Welche Neben­wirkungen sind möglich – und was müssen Sie bei einer Reise ins Aus­land beachten?

Welche Impfungen Ihr Hund unbedingt haben sollte

Für liebevolle und verantwortungs­volle Hunde­halter ist es selbst­verständlich, die Gesund­heit ihres Haus­tiers im Auge zu behalten. Unerläss­lich ist dafür ein guter Impf­schutz. Hier erfahren Sie alles über not­wendige und optionale Impfungen, gefährliche Krank­heiten, Neben­wirkungen und den Heim­tier­ausweis.

Kein Hund ist vor ansteckenden Krankheiten gefeit. Mit den richtigen Impfungen schützen Sie Ihren Vierbeiner vor potenziell schwerwiegenden Erkrankungen. Klar ist: Jeder geimpfte Hund trägt dazu bei, dass man Epidemien eindämmen oder verhindern kann. So schützen Sie mit einer Impfung nicht nur das Leben Ihres eigenen Hundes, sondern auch das anderer Tiere.

Grundimmunisierung bei Welpen ganz wichtig

Eine Impfpflicht für Hunde, per Gesetz verordnet, gibt es allerdings nicht. Dennoch raten Tier­ärzte und Wissenschaftler zu bestimmten Impfungen. Welche Impfungen braucht ein Hund unbedingt? Die Ständige Impf­kommission Veterinär­medizin (StIKo Vet) rät dringend zu diesen „Pflicht­impfungen“, auch Core-Impfungen genannt (diese Empfehlungen werden ständig überprüft und angepasst). Sie sind für die Grund­immunisierung bei Welpen besonders wichtig. Die StIKo Vet empfiehlt folgendes Schema:

  • nach 8 Wochen: Parvovirose, Staupe und Leptospirose
  • nach 12 Wochen: Parvovirose, Staupe und Leptospirose nach 16 Wochen: Parvovirose, Staupe
  • nach 15 Monaten: Parvovirose, Staupe und Leptospirose


Übrigens: Es gibt einen Kombinationsimpfstoff, der alle drei Krankheiten abdeckt. Ihr Tierarzt informiert Sie hierzu sicher gern.

 

Core-Impfungen schützen Hunde vor tödlichen Erkrankungen

Auch als „Hundeseuche“ bekannt, ist die Parvovirose eine der bei Hunden am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten. Hervorgerufen wird sie durch das sogenannte Canine Parvovirus (CPV), das Knochenmarks- und Lymphzellen sowie Dünndarm, Milz und Thymus angreift. Charakteristisch sind schweres Erbrechen und blutige Durchfälle. Besonders gefährlich sind diese Viren deshalb, weil sie sich über die Kotausscheidungen von infizierten Tieren verbreiten und sehr widerstandsfähig sind. Besonders häufig sind Welpen mit einem geschwächten oder noch nicht ausgebildeten Immunsystem betroffen oder Hunde, die kurz nach einer Impfung noch nicht genügend Antikörper gebildet haben. Wichtig zu wissen: Ein infizierter Hund kann andere Tiere bereits mit Parvovirose anstecken, wenn er selbst noch asymptomatisch ist, da die Inkubationszeit eine bis zwei Wochen beträgt.

Das Virus (ähnelt dem unter Menschen verbreiteten Masernvirus) ist sehr ansteckend und befällt das Nerven­system des Tieres, die Lunge und andere Organe. Vor allem junge Hunde infizieren sich mit Staupe. Daher zählt die Staupe-Impfung zu den wichtigsten Impfungen und wird sowohl von Tierärzten als auch von der StIKo Vet dringend empfohlen. Bis in die 1960er-Jahre hatte die Virus­erkrankung vielen Hunden das Leben gekostet, bevor ein Impfstoff auf den Markt kam und die Zahl der Todesfälle zurückging. 

Diese Krankheit ist auch unter dem Begriff Stuttgarter Hunde­seuche oder Weil’sche Krankheit bekannt. Die Bakterien (Leptospiren) werden von infizierten Tieren wie Ratten, Mäuse oder Igel ausgeschieden. Hunde können diese Bakterien beispielsweise über eine konta­minierte Pfütze oder stehende Gewässer aufnehmen. Über die Schleimhäute oder offene Wunden gelangen die Bakterien in den Körper des Tieres. Dort befallen sie vor allem Nieren und Leber. Fresslust, Erbrechen oder Fieber gelten als erste Anzeichen von Leptospirose. Im Verlauf können Atemschwierigkeiten, Muskelzittern oder Gelbsucht hinzukommen. Im schlimmsten Fall kommt es bei infizierten Tieren zum Tod durch Nierenversagen. Da auch Menschen sich beim täglichen Kontakt mit einem erkrankten Hund infizieren können, gehört die Immunisierung zu den Core-Impfungen.

Und wie sieht es mit Auffrischungen aus? Bei Staupe empfiehlt die StIKo Vet, die Staupe-Impfung alle drei Jahre auffrischen zu lassen, nachdem Grundimmunisierung erfolgt ist. Bei Leptospirose sollten Tierhalter die Staupe-Impfung jährlich wiederholen.
 

Diese Impfungen können optional sinnvoll sein

Zudem gibt es Impfungen, die zwar nicht zu den von der StIKo Vet empfohlenen Core-Impfungen gehören, die für bestimmte Hunde abhängig von ihrer Region, Haltung und der aktuellen Seuchen­lage jedoch sinnvoll sein können. Klar ist: Nicht alle sind für jeden Hund nötig – daher ist die Absprache mit dem Tierarzt unabdingbar.

Tollwut: Diese Virus­infektion, die nicht behandelt werden kann, wird durch den Biss eines infizierten Tiers übertragen. Tollwut schädigt das zentrale Nervensystem und führt anfangs zu Durch­fall, Erbrechen und Fieber, im Verlauf treten Muskel­zuckungen auf, bevor die Krank­heit im finalen Stadium zu Krämpfen und zum Tod durch Atem­lähmung führt.

Hepatitis contagiosa canis (HCC): Diese ansteckende Entzündung der Leber macht sich zunächst durch Verdauungsprobleme und Fieber bemerkbar. HCC kann zu einer chronischen Hepatitis führen kann. Vor allem bei Welpen endet eine Erkrankung, mit der sich der Vierbeiner über infizierten Kot, Urin oder Speichel eines Artgenossen anstecken kann, oft tödlich.

Zwingerhusten: Sehr ansteckend ist der sogenannte Zwinger­husten (das Äquivalent zum als Kinderkrankheit zählenden Keuchhusten). Er kann bei Hunden zu Lungen­entzündungen, chro­nischen Lungenproblemen und gelegentlich auch zum Tod führen. Verschiedene Erreger lösen die Erkrankung aus: unter anderem das Canine-Parainfluenza-Virus und das Bakterium Bortadella bronchiseptica. Besonders gefährdet sind Vierbeiner, die in Tierheimen oder -pensionen unter­gebracht sind oder wie in Hunde­schulen viel Kontakt zu Artgenossen haben. 

Leishmaniose: Wird durch die Sand­mücke übertragen und gehört zu den Mittel­meer­krankheiten. Die anfänglichen An­zeichen der Krankheit sind Schwäche, Gewichtsverlust, Apathie und geschwollene Lymphknoten, im Verlauf können Fieber und Haar­ausfall, eine Ver­größerung der Leber sowie Haut­geschwüre und Ekzeme hinzukommen. Wer mit dem Hund eine Reise gen Süden plant, sollte über eine mögliche Impfung mit seinem Tierarzt reden.

Borreliose: Hunde können sich ebenso wie Menschen über einen Zecken­biss eine Borreliose einfangen. Die Infektion löst grippe­ähnliche Symptome aus und kann zu Glieder­schmerzen, Fieber sowie Gelenk- und Herzmuskelentzündungen führen. Daher kann die Impfung empfehlens­wert sein, wenn Sie mit Ihrem Vier­beiner in einem Zecken-Risikogebiet wohnen.

 

Welche Nebenwirkungen können nach einer Impfung auftreten?

Der Impfstoff konfrontiert das Immunsystem mit einem noch unbekannten Krankheits­erreger. Das kann bei aus­gewachsenen Tieren wie auch bei Welpen zu Neben­wirkungen oder un­angenehmen Begleit­erscheinungen führen. Die Einstich­stelle kann anschwellen. Auch kann der Hund für ein bis zwei Tage müde und appetitlos sein oder er bekommt leichtes Fieber. Selten sind dagegen aller­gische Reaktionen auf eine Impfung. Sinnvoll ist es deshalb, den Hund kurz nach der Impfung ein wenig zu schonen. Wenn Sie diese oder andere Symp­tome bei Ihrem Hund länger als zwei Tage bemerken, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Tierarzt.

Übrigens gilt grund­sätzlich: Kranke Hunde können nicht geimpft werden. Ihr Hund muss zum Zeit­punkt des Impfens rundum gesund, entwurmt und frei von Parasiten sein, sonst erhöht sich das Risiko möglicher Neben­wirkungen. Falls Ihr Vier­beiner Durch­fall, Fieber oder andere Symptome einer Krankheit aufweist, müssen diese zunächst behandelt werden.

 

Bei Auslandsreisen ist der EU-Impfpass für Hunde Pflicht

Auch Hunde haben einen Impfpass. Darin dokumentiert der Tier­arzt die erfolgten Impfungen. So haben Arzt und Halter den Über­blick und wissen, wann Auf­frischungs­impfungen nötig sind. Den Impfpass bekommen Welpen beim ersten Impf­termin vom Tierarzt.

Wollen Hundehalter mit ihrem Vierbeiner innerhalb der EU-Mitglieds­staaten verreisen, gilt seit 2004: Hunde benötigen für Auslands­reisen den sogenannten Europäischen Heim­tier­ausweis, auch EU-Impfpass genannt. Nieder­gelassene Tierärzte mit der notwendigen Ermächtigung stellen diesen Heim­tier­ausweis für gechippte Tiere aus.

Was leistet eine Hundehalter-Haftpflicht­versicherung?

So sinnvoll wie Impfen: Die Hunde­halter-Haftpflicht­versicherung

Core-Impfungen sollten also Pflicht für jeden Hunde­halter sein, ebenso können – auch abhängig von der Rasse und dem Gesundheitszustand des Tieres – weitere Impfungen in Ab­sprache mit dem Tier­arzt sinnvoll sein. Denn intensive Behandlungen eines erkrankten Vierbeiners beim Tier­arzt können erhebliche Kosten mit sich bringen. Sehr hohe Kosten können jedoch auch bei Schäden entstehen, die Ihr vier­beiniger Freund anrichtet. Denn als Besitzer haften Sie für diese Schäden. Die zerbissenen Marken­schuhe des Nachbarn oder eine umgestoßene Vase mögen zu verkraften sein. Wenn der Vierbeiner jedoch einen Verkehr­sunfall verursacht, bei dem noch dazu Menschen zu Schaden kommen, können die Folge­kosten enorm hoch sein. Daher sollten sich Hundehalter mit einer Hundehaftpflicht absichern, die in sechs Bundes­ländern übrigens Pflicht ist. Die Hundehalter-Haftpflichtversicherung der EUROPA jedenfalls bietet einen umfassenden Schutz bei Personen-, Sach- und Vermögens­schäden – und das weltweit, also auch bei Urlaubs­reisen im In- und Ausland.

Was kostet eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung?

Stand: 09.12.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.