Jedes Jahr startet im Frühling die Motorradsaison, und sonnenhungrige Biker warten sehnsüchtig auf die erste Tour. Abgesehen von dem obligatorischen Frühjahrscheck lohnt es sich auch zu überprüfen, ob die Versicherung noch zum Fahrzeug und zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Optimaler Schutz: Die passende Versicherung für Sie und Ihr Motorrad
Sobald die Tage länger, heller und sonniger werden, freuen sich immer mehr Biker auf die ersten Motorradtouren des Jahres. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden 2021 über 200.000 Krafträder zugelassen. Einen regelrechten Sprung gab es 2020 mit über 220.000 Neuzulassungen im Vergleich zu weniger als 170.000 im Jahr 2019. Das lässt vermuten, dass die Corona-Pandemie neben dem Fahrradfahren auch dieser infektionssicheren Freizeitbeschäftigung zu neuer Beliebtheit verholfen hat.
Tatsache ist aber: Aufs Motorrad zu steigen, erfordert mehr Einsatz und Vorbereitung, als sich auf den Drahtesel zu zwingen. Schließlich müssen die Krafträder für den Straßenverkehr zugelassen und entsprechend versichert sein. Außerdem ist ab einem gewissen Hubraum ein Motorradführerschein nötig. Am besten kann man das Gefühl von Tempo und Freiheit in der Natur genießen, wenn man weiß, dass man auch auf zwei Rädern richtig gut versichert ist.
Welche Versicherungen braucht ein Motorradfahrer?
Wie bei jedem Fahrzeug ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Eine Motorradversicherung mit Teilkasko gilt darüber hinaus als absolutes Muss, auch wenn sie freiwillig ist. Sie kommt zum Beispiel für Schäden durch Elementarereignisse, Brand oder Kollision mit Tieren auf und greift auch bei Diebstahl. Eine Vollkaskoversicherung ersetzt darüber hinaus Schäden durch Unfälle oder Vandalismus. Da Zweiräder deutlich leichter als Pkw entwendet werden können und auch das Unfallrisiko höher ist, leuchtet schnell ein, warum niemand ohne Teil- oder Vollkasko mit dem Kraftrad auf die Straße sollte.
Bei der Frage nach dem Vollkasko-Schutz sollten Motorradfahrer in Betracht ziehen, dass selbst verursachte Schäden, die nur durch die Vollkasko abgedeckt sind, beim Motorrad schneller passieren als beim Auto. In einem unaufmerksamen Moment ist das Kraftrad schnell umgekippt oder wird im dichten Straßenverkehr beschädigt. Allerdings sind die Vollkaskotarife für Motorräder auch deutlich teurer als die der Teilkasko. Bei neuen oder sehr hochwertigen Bikes sollte man sie aber in Betracht ziehen.
Unser Tipp: Fahren Sie ein Hybrid- oder Elektromotorrad, achten Sie darauf, dass die Vollkasko auch einspringt, wenn der Akku beschädigt wird.
Schutzbrief bietet Motorradfahrern mehr Sicherheit
Darüber hinaus gibt es weitere Besonderheiten, die man bei Zweirädern beachten sollte: Wie sieht es beispielsweise mit der – häufig auch sehr teuren – Schutzbekleidung und dem Schutzhelm aus? Bei manchen Versicherern wie der EUROPA ist dieses Zubehör automatisch mitversichert (nur bei Kollisionsschäden und nur bis 500 Euro), das gilt aber nicht für alle Versicherungen.
Als optionale Zusatzleistungen bietet die EUROPA beispielsweise den Kfz-Schutzbrief, der Ihnen auch als Motorradfahrer mit Leistungen bei Pannen und Unfällen ein Extra an Sicherheit bietet. Wenn Sie den Auslandschadenschutz mit abschließen, springt die Versicherung außerdem bis zur Höhe der vereinbarten Haftpflichtversicherungssumme ein, wenn es bei einem Unfall im Ausland, an dem der Gegner schuld war, Probleme mit der ausländischen Versicherung gibt.
Unser Tipp: Wer viel mit dem Bike im Ausland unterwegs ist, sollte wegen der erhöhten Unfallgefahr auf jeden Fall eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen.
Geld sparen ohne Sicherheitseinbußen
Wie bei einem Pkw wird der Beitrag zur Motorradversicherung unter anderem von der Regionalklasse (Ort der Zulassung), der Schadenfreiheitsklasse, der Leistung des Motors und der jährlichen Fahrleistung sowie unter Umständen dadurch beeinflusst, wie alt der Versicherungsnehmer bzw. die Fahrer des Kraftrads sind. Sparen kann man – ebenfalls wie bei der Autoversicherung – durch Vereinbarung einer Selbstbeteiligung und jährlicher Zahlungsweise.
Bei der Motorradversicherung kommen aber zwei weitere Möglichkeiten hinzu: Erstens können Sie Ihr Motorrad als Zweitfahrzeug versichern, wenn Sie bereits Versicherungsnehmer für einen Pkw, ein Kraftrad oder ein Campingvfahrzeug sind. Sind Sie und alle Fahrer mindestens 24 Jahre alt und ist der bereits bestehende Vertrag mindestens in die Schadenfreiheitsklasse 3 eingestuft, sind weitere Vergünstigungen möglich.
Saisonkennzeichen verringert den Versicherungsbeitrag
Zweitens kommt je nach Nutzung eventuell ein Saisonkennzeichen in Frage. Lassen Sie Ihr Motorrad beispielsweise von März bis September zu, weil Sie es im Winter nicht nutzen, sinkt selbstverständlich auch der jährliche Versicherungsbeitrag. Allerdings muss das Zweirad in diesem Fall in der Zeit, in der es nicht zugelassen ist, auf einem privaten Grundstück abgestellt werden. Und kurze, spontane Spritztouren, wenn im Oktober noch einmal die Sonne rauskommt, sind dann natürlich tabu! Fazit: Wer flexibel bleiben möchte, nimmt von einem Saisonkennzeichen eher Abstand. Wer genau weiß, dass er nur im Sommer aufs Rad steigt, kann damit Beiträge sparen.
Gut zu wissen: Wenn Sie Ihr Motorrad ordnungsgemäß – also wie in den Versicherungsbedingungen gefordert – abstellen, gilt der Schutz der Haftpflicht- und der Kaskoversicherung auch außerhalb der Saison – obwohl kein Beitrag anfällt. Das Fahrzeug ist also auch mit Saisonkennzeichen ganzjährig gegen Diebstahl, Feuer sowie Schäden durch Blitze, Stürme und Hagel versichert.
In unserem Ratgeber-Artikel über die Kfz-Versicherung finden Sie weitere Informationen und Leistungen unserer Versicherung.
Stand: 04.04.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.