Ein Auto in der Waschstraße.
Ratgeber Autopflege: So verleihen Sie ihrem Wagen neuen Glanz

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Autopflege in der Waschanlage oder per Handwäsche – welche Vor- und Nachteile gibt es?
  • Sämtliche Tipps zur Lackpflege und Innenreinigung
  • Professionelle Autopflege: Das bringt eine Fahrzeugaufbereitung. 

Ratgeber Autopflege: So verleihen Sie ihrem Wagen neuen Glanz

Die Autopflege ist eine der liebsten Beschäftigungen deutscher Fahr­zeug­besitzer. Schließlich sorgt eine regel­mäßige Außen- und Innen­reinigung nicht nur dafür, dass der Wagen gut aussieht, sondern trägt auch zum Werterhalt bei. Wir verraten die wichtigsten Tipps und Tricks rund um die Autopflege.

Die Deutschen legen großen Wert auf Aut­pflege. Über die Hälfte der Auto­besitzer hierzulande wäscht ihr Fahr­zeug mindestens einmal pro Monat, so eine Studie der Deutschen Auto­mobil Treuhand (DAT). Im Jahr 2021 gaben sie insgesamt etwa 253 Millionen Euro für Autopflege­mittel aus. Und dies ergibt durchaus Sinn: Denn wer sein Auto regelmäßig reinigt, steigert langfristig auch den Werterhalt und damit den Wieder­verkaufs­wert seines Fahrzeugs.

Allerdings: Bei der richtigen Auto­pflege gibt es auch einiges zu beachten. Damit Sie bei der Innen- und Außen­reinigung ihres Wagens das beste Ergebnis erzielen, haben wir wertvolle Autopflege-Tipps für Sie zusammengestellt.

 

Autopflege: Die richtige Außen­reinigung – Waschanlage

Vogelkot, Insekten­reste, Pollen, Harz und im Winter vor allem Streu­salz machen Ihrem Auto zu schaffen. Um Lachschäden und Flug­rost zu verhindern, ist eine gründliche Außen­reinigung von Zeit zu Zeit notwendig. Die einfachste Lösung dafür ist die Wasch­anlage. Dabei ist übrigens zwischen sogenannten Portal­wasch­anlagen, in denen man das Fahrzeug abstellt, und Waschstraßen zu unter­scheiden. In letzteren wird das Fahrzeug über eine Schiene oder eine Lauf­band durchgezogen. Die Reinigung erfolgt bei beiden Varianten aber nach demselben Prinzip.

Waschanlagen und Wasch­straßen haben oft den Ruf, dass sie winzige Mikro­kratzer im Fahrzeug­lack verursachen. Bei modernen Waschanlagen können Sie aber beruhigt sein. Sie nutzen in der Regel schonende Bürsten aus Textil­fasern oder Schaum­stoff anstelle der früher üblichen Nylonbürsten, um den Schmutz vom Fahrzeug zu waschen. Achten Sie bei der Wahl der Wasch­anlage darauf, dass sie mit diesen sogenannten textilen Bürsten arbeitet. Bei guten Wasch­anlagen entfernt außerdem ein Mitarbeiter vor dem Wasch­gang den gröbsten Dreck mit einem Hoch­druck­reiniger. Dieser könnte ansonsten beim Waschen Kratzer verursachen.

 

Regen­sensor in der Wasch­anlage deaktivieren

Vor der Einfahrt in die Waschanlage, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:

  • Befolgen Sie die Anweisungen an der Einfahrt der Wasch­anlage oder Wasch­straße. Bei eventuellen Schäden übernimmt der Betreiber ansonsten keinerlei Haftung.
  • Checken Sie, ob ihr Fahrzeug für die Waschanlage geeignet ist. Die maximal zulässige Breite und Höhe ist in der Regel angegeben.
  • Schrauben Sie externe Antennen wenn möglich ab, klappen Sie die Rückspiegel ein und achten Sie darauf, dass alle Fenster, Türen und das Schiebe­dach wirklich geschlossen sind.
  • Schalten Sie die Scheiben­wischer aus und deaktivieren Sie den Regensensor.

Nach der Autowäsche in der Wasch­anlage sollten Sie ihr Fahrzeug noch vor Ort auf eventuelle Schäden oder Kratzer untersuchen. Melden Sie Schäden sofort dem Betreiber und lassen Sie sie schriftlich bestätigen. Generell gilt: Der Kunde muss nach­weisen, dass ein Schaden durch die Wasch­anlage entstanden ist und er die Nutzungs­anweisungen mit aller Sorgfalt beachtet hat.

Autowäsche in der Waschanlage: die Vor- und Nachteile

+ Einfache und schnelle Außenreinigung
+ Unterbodenreinigung ist nur in der Waschanlage möglich.
+ Umweltfreundlich durch moderne Wasserrecycling-Anlagen und Ölabscheider

 

- Schwer zugängliche Stellen werden teilweise nicht ganz sauber.
- Gefahr von Mikrokratzern bei älteren Anlagen mit Nylon-Bürsten

Autopflege: Außenreinigung per Hand­wäsche

Wer bei der Autopflege das optimale Ergebnis erreichen will, der greift am besten selbst zu Schwamm und Tuch. Denn mit einer Hand­wäsche ist die Außen­reinigung des Fahrzeugs nicht nur schonender, sondern auch gründlicher als in der Wasch­anlage.

Aber Achtung! Die Autowäsche per Hand ist in Deutschland nur unter bestimmten Umständen erlaubt. Am besten fahren Sie deshalb in eine spezielle SB-Wasch­box für die Autowäsche. Solche Wasch­boxen sind bei ausgewählten Waschanlagen oder Tank­stellen zu finden. In den Wasch­boxen stehen Ihnen verschiedene Wasch­utensilien und Reinigungs­mittel zur Verfügung. Bei vielen Waschboxen ist es aber auch erlaubt, seine eigenen Autopflege-Mittel mitzubringen.

Autowäsche zuhause – das müssen Sie wissen

Zuhause sein Auto waschen? Das ist nur mit einigen Einschränkungen möglich. Dabei geht es in der Regel um den Grundwasserschutz. Folgende rechtliche Punkte sollten Sie kennen:

  • Die Autopflege auf öffentlichen Straßen ist laut Straßenverkehrsordnung generell nicht erlaubt.
  • In Wasserschutzgebieten ist die Autowäsche ebenfalls generell verboten.
  • In vielen Städten und Gemeinden ist die Fahrzeugwäsche auch auf Privatgrundstücken untersagt.
  • Wenn grundsätzlich gestattet, dürfen Autos nur mit klarem Wasser und ohne chemische Reinigungsmittel gewaschen werden.
  • Regelungen zur Autowäsche können von Gemeinde zu Gemeinde abweichen. Informieren Sie sich vor der Autopflege zuhause, was an Ihrem Wohnort gilt.

Auto­wäsche per Hand: So geht’s richtig

Entfernen Sie zunächst groben Schmutz wie Dreck, Vogel­kot oder Fliegen­reste mit einem Hoch­druck­reiniger. Achten Sie darauf, dass der Strahl nicht zu stark ist und sie einen gewissen Abstand zum Auto halten, um Lack­schäden zu vermeiden. Besonders hart­näckig sind Baum­harz­tropfen. Diese werden Sie mit speziellem Baum­harz­entferner oder alternativ mit Tür­schloss-Enteiser oder Baby-Öl los.

Danach folgt die Reinigung mit einem speziellen Reinigungs­mittel wie etwa Auto­shampoo. Benutzen Sie dazu am besten einen weichen Schwamm. Bei Bürsten besteht das Risiko, dass sie kleine Kratzer im Lack hinter­lassen. Für die Fenster­scheiben nehmen sie idealer­weise Glas­reiniger und einen speziellen Fenster­wischer. Zur Reinigung von Leicht­metall­felgen empfiehlt sich ein spezieller Felgen­reiniger.

Die Reste des Reinigungs­mittels sollten sie mit klarem Wasser abspülen. Ganz wichtig: Lack­flächen und Fenster nach der Reinigung mit einem weichen Tuch oder einem Leder abtrocknen! Ansonsten können hässliche Wasser­flecken entstehen.

Auto von Hand waschen: die Vor- und Nachteile

+ Gründlich und schonend
+ Reinigung auch an schwer zugänglichen Stellen
+ Effektive Entfernung von hartnäckigen Flecken

- Zeit- und arbeitsintensiv
- Gefahr von Kratzern und Flecken bei unsachgemäßer Durchführung
- Mögliche Umweltbelastung durch Reinigungsmittel

Perfektes Finish nach der Auto­wäsche

Ob in der Waschanlage oder per Hand – nach der Wäsche sorgt die richtige Nach­behandlung für den finalen Glanz nach der Auto­pflege. In der Wasch­anlage können Sie dazu ein Wasch­programm mit abschließender Wachs­behandlung wählen. Die Schicht aus Heiß­wachs versiegelt den Lack und schützt vor Korrosion.

Bei der Hand­wäsche können sie das Wachs ebenfalls mit einem weichen Tuch auftragen. Vermeiden Sie dabei kreisende Bewegungen. Diese könnten den Lack elektro­statisch aufladen und so Staub und Schmutz anziehen. Polieren Sie nach dem Auf­tragen den Lack mit einem Mikro­fasertuch auf Hoch­glanz.

Auch Kunststoffleisten, Dichtungen und Tür­gummis wollen besonders gepflegt werden, damit sie mit der Zeit nicht korrodieren. Kunststoff­leisten und -teile erhalten mit einem Kunststoff­pflegemittel ihre alte Farb­intensität zurück. Für die Behandlung von Tür­gummis gibt es eigene Gummi­pflege­mittel, etwa in Stift­form, Pulver oder als Spray. Sie dafür sorgen, dass die Gummis nicht porös werden.

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Die richtige Innen­reinigung ohne Kratzer 

Zur perfekten Autopflege gehört neben der äußeren Autowäsche natürlich auch die Innen­reinigung. Entfernen Sie dazu zuerst Fuß­matten und Teppiche und schütteln Sie sie kräftig aus. Dann kommt der Staub­sauger zum Einsatz, um Grob­schmutz, Steinchen und Blätter zu entfernen. An Wasch­anlagen können Sie die dafür vorgesehenen Münz­staubsauger nutzen. Zuhause greifen Sie zum Haus­staub­sauger oder einem speziellen Hand­staubsauger fürs Auto.

Unser Tipp: Mit einem Bürsten­aufsatz können Sie Armaturen und Polster optimal saugen und schützen zugleich empfindliche Kunststoff­flächen.

Anschließend reinigen Sie Armaturen und Kunststoff­flächen mit warmem Wasser, einem weichen Tuch und einem speziellen Reiniger. Alternativ können Sie auch einen milden Haushalts­reiniger nehmen. Vorsicht bei Leder! Hier sind besondere Leder­pflege­mittel Pflicht. Für die Sitzpolster empfiehlt sich ein Reinigungs­schaum, der die Polster nicht durchnässt.

Die Fenster putzen Sie von innen ebenfalls mit einem gängigen Fenster­reiniger. Autobahn­vignetten und andere Aufkleber hinter­lassen meist hartnäckige Klebe­reste auf der Windschutz­scheibe. Mit einem speziellen Vignetten­reiniger, reinem Alkohol aus der Apotheke oder Nagel­lack­entferner bekommen Sie aber auch die letzten Klebe­reste weg.

Erbrochenes, Zigarettenrauch, Hundegeruch – viele üble Gerüche können sich dauerhaft im Auto festsetzen und jede Fahrt zu einer unangenehmen Angelegenheit machen. So entfernen Sie schlechte Gerüche:

  • Führen Sie eine gründliche Innenreinigung durch. Oft lassen sich Gerüche schon mit handelsüblichen Reinigungsmitteln entfernen.
  • Wechseln Sie die Filter der Lüftungs- und Klimaanlage aus. Verschmutzte Filter sind oft die Ursache für schlechte Gerüche.
  • In einigen Fällen helfen Hausmittel gegen üble Gerüche im Auto. Zur Neutralisierung können Sie etwa eine Schüssel mit frisch gemahlenem Kaffee ins Auto stellen. Alternativ können Sie es mit einer Schale Essig versuchen.
  • Feuchtigkeit unter Fuß- oder Kofferraummatten sind ein häufiger Grund für muffige Luft im Fahrzeug. Eine Schale mit Salz, Reis oder Katzenstreu dient dazu, die Feuchtigkeit aufzusaugen.
  • In schweren Fällen kann eine professionelle Ozonbehandlung gegen üble Gerüche im Auto Abhilfe schaffen.

Autoaufbereitung: Die professionelle Auto­pflege

Wer sein Auto verkaufen will, ein Leasing­fahrzeug zurückgeben muss oder besonders schwere Verschmutzungen hat, für den ist eine professionelle Auto­aufbereitung eine interessante Alternative zur einfachen Auto­pflege. Eine Auto­aufbereitung können Sie in Werk­stätten oder Auto­pflege-Service­anbieter durchführen lassen.

Zu den Leistungen gehören neben der gründlichen Außen- und Innenreinigung auch die Entfernung von groben Verunreinigungen wie etwa Brand­flecken, eine professionelle Teppich- und Polster­reinigung, die Lack­aufarbeitung sowie die Aus­besserung von kleinen Schäden wie Kratzer oder Dellen. Weitere Leistungen bei der Auto­aufbereitung sind die Entfernung von starken Gerüchen oder eine gründliche Motor­wäsche.

Die meisten Anbieter einer Auto­aufbereitung bieten ihre Services in diversen Leistungs­paketen zu festen Preisen an. Alternativ lassen sich Reinigungs-Leistungen aber auch einzeln buchen. Wenn Sie ihr Auto einmal so richtig auf Vorder­mann bringen wollen, kann sich die Investition in eine professionelle Auto­pflege durchaus lohnen.

Wie Sie Ihr Auto langfristig in Stand halten können und eine unnötige Abnutzung verhindern, erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel über Verschleißteile am Auto.

Ob durch Motoröl, Straßenschmutz oder Laub – nach einigen Jahren sammeln sich im Motorraum eines Autos jede Menge Schmutz an. Abhilfe schafft da nur eine gründliche Motorwäsche. Das müssen Sie dazu wissen:

  • Nicht immer ist eine Motorreinigung empfehlenswert, da sie empfindliche Teile des Motors beschädigen könnte. Einige Hersteller raten sogar ganz von einer Motorwäsche ab.
  • In einigen Fällen kann eine Motorwäsche dennoch sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn Sie das Auto verkaufen wollen oder nach einem Marderbefall.
  • Reinigen Sie den Motor und Motorraum ihres Autos nicht selbst, denn dadurch können Schäden am Motor entstehen. Überlassen Sie die Motorreinigung einem Profi.
  • Besonders schonend ist die Motorreinigung mit Trockeneis. Dabei handelt es sich um CO2, das bei einer sehr niedrigen Temperatur von -78,4 Grad Celsius mit Hochdruck in den Motor gesprüht wird. Verunreinigungen platzen dadurch von selbst ab.

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Stand: 30.03.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.