Ein abmontierter Auto-Auspuff.
Verschleißteile am Auto: Unnötige Abnutzung verhindern

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Welche Teile am Fahrzeug besonders vom Verschleiß betroffen sind.
  • Wie regelmäßige Wartung und Pflege die Lebens­dauer und die Sicher­heit erhöhen.
  • Wie Sie selbst dem vorzeitigen Ver­schleiß von Auto­teilen vor­beugen können.

Verschleißteile am Auto: Unnötige Abnutzung verhindern

Nicht alle Bauteile halten ein ganzes Autoleben lang. Durch eine hohe Fahr­leistung oder starke Beanspruchung gehen diese sogenannten Verschleiß­teile früher oder später kaputt. Für die eigene Sicher­heit sorgen regelmäßige Wartung und Inspektion. Und ein vernünftiges Fahr­verhalten beugt dem Verschleiß vor.

Letztlich ist es simpel: Ein Auto besteht aus zahlreichen Teilen. Und jedes Teilchen muss funktionieren, muss intakt sein. Das gilt besonders für die Verschleiß­teile, die man bei regelmäßigen Inspektionen auf ihre Funktions­tüchtigkeit prüfen lassen muss – im Sinne der Sicher­heit. Denn im Vergleich zur Karosserie zum Beispiel nutzen sich die Verschleiß­teile früher oder später auf jeden Fall ab und müssen aus­getauscht werden. (Mehr Informationen über die Kosten für Verschleiß­teile und wie man diese sicher kalkulieren kann, bekommen Sie im Ratgeber-Beitrag über Kfz-Verschleißkosten.)

Folgende Autoteile sind häufig von Verschleiß betroffen:

Sie gehören zu den sicherheits­relevantesten Bau­teilen eines Autos. Bei jedem Brems­vorgang reiben sich die Brems­beläge ein bisschen ab. Ein Check der Funktions­tüchtigkeit sollte bei jedem Werk­statt­besuch erfolgen. Als Faust­regel gilt: Die Klötze von Scheiben­bremsen müssen Sie spätestens bei einem Rest­belag von unter zwei Milli­metern erneuern, Trommel­bremsbacken bei unter einem Millimeter. Brems­beläge haben zumeist eine Lebensdauer von 20.000 bis 50.000 Kilo­metern, Brems­scheiben von 90.000 bis 150.000 Kilo­metern. Allerdings zeigen diese Spannen, dass der Verschleiß weniger von der Fahr­leistung, sondern vor allem vom Fahrstil abhängt. Eine sportliche Fahrweise, viele Stopps im Stadt­verkehr oder auch Touren durch hügelige oder bergige Gegenden reduzieren die Kilometer­leistung der Teile. Übrigens: Bei Elektro­fahrzeugen ist die Lebens­dauer deutlich höher, weil zum Teil auch über die sogenannte Rekuperation des Generators (Rück­gewinnung von Energie) eine Brems­wirkung erzielt wird.

Autoreifen haben keine Chance, so alt wie das Auto zu werden. Durch den Ab­rieb werden sie systematisch herunter­gefahren oder werden nach sechs bis zehn Jahren porös. Und dann ist der nötige Grip auf dem Asphalt nicht mehr gewähr­leistet. Als Profil­tiefe sind mindestens 1,6 Milli­meter vor­geschrieben. Empfehlens­wert ist es aber, sich an drei Milli­metern für Sommer- und vier Millimetern für Winter­reifen zu orientieren.

Eine herkömmliche Abgas­anlage hält durchschnittlich etwa 100.000 Kilo­meter. Muss sie aber nicht, denn Feuchtig­keit, chemische und mechanische Belastungen oder Temperatur­schwankungen setzen dem Aus­puff zu. Streusalz zum Beispiel kann bewirken, dass sich in diesem Verschleiß­teil Löcher bilden oder Teile lösen. Das ist nicht nur laut, sondern kostet auch zusätzlich Sprit. Häufig muss nicht der gesamte Aus­puff ausgetauscht werden, sondern nur Komponenten wie End- oder Mittel­schalldämpfer.

Vom Fahrverhalten und der Bord-Elektronik hängt die Lebens­dauer einer Auto­batterie ab. Sie hält zumeist etwa fünf bis sieben Jahre. Bei regel­mäßigem Nach­laden und guter Pflege sind aber auch zehn Jahre drin. Kurz­strecken, bei denen die Licht­maschine die Batterie nicht vollständig laden kann, fördern den Ver­schleiß.

Ohne dieses Verschleiß­teil würden Fahrer und Fahr­gäste bei jeder Unebenheit durch­geschüttelt werden wie früher in Kutschen. An den Achsen verbaut, sorgen schwere Beladung, Bodenwellen oder das Eindringen von Streusalz und Schmutz dafür, dass die Stoß­dämpfer über die Zeit undicht werden. Anzeichen für den Ver­schleiß können ein schwammiges Fahr­verhalten in Kurven oder ein Nach­schwingen des Fahrzeugs sein. Fach­leute empfehlen, den Zustand dieser Verschleiß­teile nach spätestens 80.000 Kilo­metern prüfen zu lassen.

Die Lebensdauer hängt vom Lampentyp ab. Wer LED-Leuchten in seinen Scheinwerfern und Rück­leuchten verbaut hat, kommt um einen Wechsel vielleicht herum. Denn einige Fahrzeughersteller brüsten sich mit einer lebenslangen Haltbar­keit dieser Leuchten. LED-Leuchten sind temperatur­empfindlich, so ist Überhitzen eine der häufigsten Ursachen für einen früh­zeitigen Verschleiß. Wenn der Wagen Glüh­birnen oder Halogen­lampen statt LEDs hat, halten diese je nach Modell etwa zwei bis fünf Jahre. Klar ist: Egal welcher Leuchten­typ – bei einem Defekt ist ein Aus­tausch alternativlos. Beim Fahren ohne ordnungs­gemäße Beleuchtung kann ein Bußgeld von 20 Euro fällig werden.

Auch die Kupplung unterliegt durch die häufige Benutzung einem natürlichen Abrieb, bei jedem Schalt­vorgang. Bei umsichtigem Gebrauch sollten Kupplungen ein Autoleben ohne Wechsel überstehen. Man muss schon dauerhaft sehr unvorsichtig und ruppig schalten, damit diese beschädigt werden. Bemerk­bar macht sich das durch Aufheulen des Motors beim Schalten, einen schwammigen Greif­punkt der Kupplung oder durch einen sehr langen Schaltweg. Dann sollte der Wagen in die Werk­statt.

Der Verschleiß dieser Helfer zur optimalen Sicht lässt sich nicht vermeiden: Wechselnde Witterungen, starke UV-Strahlung und mangelnde Reinigung der Wind­schutz­scheibe von grobem Schmutz oder Eis setzen dem Gummi zu. Alle zwei Jahre sollten Scheiben­wischer daher aus­getauscht werden, manche Experten raten sogar zum jährlichen Wechsel. Denn es geht ja um die Sicherheit.

Auch wenn sie keine Verschleiß­teile im klassischen Sinn sind: Die unter­schiedlichen Betriebs­flüssigkeiten beeinflussen die Sicher­heit und die Lebens­dauer eines Fahrzeugs. Das Motor­öl verdreckt durch Ruß und Ab­lagerungen. Dabei verschlechtern harte Teilchen im Schmier­stoff die Schmier­eigenschaften und verursachen Ritzungen an den geschmierten Autovteilen. Daher gilt: Das Motor­öl sollten Sie in der Regel alle zwei Jahre oder alle 30.000 Kilo­meter austauschen (lassen), bei unempfindlichen Motoren alle 50.000 Kilo­meter.

Auch das Getriebe­öl des Schalt- und Automatik­getriebes verliert durch Schmutz seine Schmier- und Fließ­fähigkeit. Alle zwei Jahre sollte es geprüft, alle acht Jahre gewechselt werden. Die Brems­flüssigkeit überträgt die Brems­kraft am Pedal auf die Rad­bremse. Durch zu hohen Wasser­gehalt kann die Funktion der Flüssig­keit beeinträchtigt werden. Da hier die Sicher­heit im Vordergrund steht, sollten Sie sich an die empfohlenen Wechsel­intervalle des Fahrzeug­herstellers halten (zumeist zwei Jahre). Die Kühl­flüssigkeit sollte aber regel­mäßig kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt werden. Aber auch die Wirkung der Kühl­flüssigkeit lässt nach. Sie sollten sie alle zwei Jahre komplett tauschen (lassen).

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Bei starken Verschmutzungen müssen die Luftfilter des Motors wie auch die Innenraumfilter getauscht werden. Denn der Innen­raum­filter sorgt stets dafür, dass keine Pollen in den Fahrgastraum gelangen und im Winter die Scheiben nicht beschlagen. Je nach Hersteller beträgt die Lebens­dauer zwischen 15.000 und 40.000 Kilo­metern. Der Luft­filter verhindert, dass Verunreinigungen in den Motor gelangen. Da ein stark verschmutzter Luft­filter das Abgas­verhalten des Motors einschränkt, sollte er alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden.

Die vom Hersteller vorgeschriebenen Wechsel­intervalle für den Zahn­riemen sollten Sie stets einhalten. Denn ein gerissener Zahn­riemen kann zu einem kost­spieligen Motor­schaden führen. Die Intervalle liegen im Schnitt zwischen 60.000 und 240.000 Kilo­metern oder zwischen fünf und zehn Jahren (das exakte Intervall ist in der Bedienungs­anleitung und im Scheck­heft / Service­heft vermerkt). Nicht nur durch die Lauf­leistung, auch allein durchs Alter verschleißt ein Zahn­riemen und sollte daher getauscht werden, wenn er das Höchst­alter erreicht hat.

Garantieanspruch auf Verschleißteile?

Die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung bzw. Sach­mängel­haftung bei Neu- und Gebraucht­wagen beträgt zwei Jahre, viele Fahrzeug­hersteller bieten eine frei­willige Garantie von bis zu sieben Jahren ab der Erst­zulassung. Auf ein Jahr verkürzen können Gebraucht­wagen­händler diese vertraglich. Aber Vorsicht: Aus­genommen von der Gewähr­leistung sind Verschleiß­teile und Betriebs­stoffe. Denn deren Abnutzung und Lebens­dauer ist stark von der jeweiligen Fahrweise abhängig – und davon, wie häufig der Wagen benutzt wird. Einzig bei Produktions­fehlern oder nachweisbaren Mängeln kann man Garantie- und Gewähr­leistungs­ansprüche geltend machen.

So beugen Sie dem Verschleiß von Autoteilen vor

Mit einer angemessenen Fahrweise können Sie allein schon eine Menge bewirken: Je seltener Sie die Kupplung betätigen, desto länger ist ihre Lebens­dauer. Vermeiden Sie daher möglichst Staus und Routen durch die Stadt mit vielen Ampeln. Und wenn rote Ampel: Gang raus und die Kupplung los­lassen.

Voraus­schauendes und nicht zu schnelles Fahren trägt ebenso dazu bei. Vermeiden Sie starkes oder unnötiges Bremsen und nutzen Sie die Motor­bremse – so schonen Sie Brems­beläge und -scheiben sowie die Reifen. Über weniger „Begegnungen“ mit Schlag­löchern und Bordstein­kanten freuen sich Reifen und Stoßdämpfer. Warum eine angemessene und vorausschauende Fahrweise auch zu Vorteilen bei der Kfz-Versicherung führt, erfahren Sie unter anderem im Ratgeber-Artikel zur Kfz-Versicherung der EUROPA.

Was kostet eine Autoversicherung?

Stand: 06.01.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.