Blick auf eine Straße, die durch einen winterlichen Wald führt.
Winterurlaub mit dem Auto: So bereiten Sie Ihre Reise perfekt vor

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Welche Vorbereitungen Sie vor dem Winterurlaub mit dem Auto treffen sollten.
  • Wie Sie Gepäck und Skiausrüstung perfekt verstauen.
  • Welche Tipps Sie berücksichtigen sollten, damit die Fahrt zum und der Aufenthalt am Urlaubsort sicher und entspannt gelingen.

Winterurlaub mit dem Auto: So bereiten Sie Ihre Reise perfekt vor

Für viele steht bald der Winter­urlaub an. Wir haben die wichtigsten Tipps für eine sichere Urlaubs­fahrt mit dem Auto in den Schnee zusammen­gestellt. Damit Sie sich bestmöglich auf Ihren Roadtrip im Winter vorbereiten können – und den Urlaub vor Ort ungestört und stressfrei genießen.

Wer mit dem Auto in den Winter­urlaub startet, sollte ein paar wichtige Tipps beachten, um seinen Urlaubs­ort sicher und entspannt zu erreichen. Denn Planung und Vorbereitung vor der Abreise sind das A und O. 

 

Das Winter­wetter erfordert Reifen mit gutem Profil und ausreichend Reifen­druck

Glatteis, Schnee und Schneematsch, Reif- und Eis­glätte machen die Auto­fahrt im Winter zur Herausforderung. Dass Sie mit Winter- oder Ganzjahres­reifen unter­wegs sind, sollte selbstverständlich sein – und ist Pflicht. Wer mit Sommer­reifen erwischt wird, wird von der Polizei zur Kasse gebeten. Übrigens: Sollten Sie auf Sommerreifen bei winterlichen Wetterverhältnissen einen Unfall verursachen, kann im schlimmsten Fall Ihr Versicherungsschutz erlischen.

Aber auch die Winter­reifen gehören überprüft. Der Reifen­druck kann sich durch Temperaturschwankungen und Minusgrade erheblich verringern. Daher sollten Sie den Reifen­druck an frostige Temperaturen und das zusätzliche Gewicht des Reise­gepäcks anpassen und 0,2 bis 0,3 bar mehr einfüllen als der Hersteller empfiehlt. Haben Sie das Auto sehr schwer beladen, dürfen es auch bis zu 0,5 bar mehr sein. Prüfen Sie den Reifen­druck unbedingt auch vor der Rück­reise. Übrigens: Bei vielen Fahr­zeugen stehen die Richtwerte im Tankdeckel oder im Holm der Tür. 

Zudem ist es ratsam, die Profiltiefe des Reifens zu prüfen. Gesetzlich vorgegeben ist eine Mindest­profil­tiefe von 1,6 Millimetern. Experten raten aber bei Winter­reifen zu einer Tiefe von vier Millimetern, um eine gute Bodenhaftung zu erreichen. 

 

Winter­check in der Werk­statt oder in der eigenen Garage

Der Wintercheck für Ihr Auto vor dem Start in den Urlaub umfasst aber noch mehr. Im Ideal­fall lassen Sie Ihr Fahrzeug in der Werk­statt professionell inspizieren und durchchecken. Oft gibt es den Winter­check zum Fest­preis. Oder Sie erledigen den Check selbst, dann sollten folgende Punkte abgehakt sein:

  • Batterie
    Diese sollte man alle vier Jahre wechseln. Ältere Exemplare können bei Frost schnell aufgeben. Falls Sie schon im Herbst Probleme mit der Batterie hatten, sollten Sie diese rechtzeitig ersetzen.
  • Heizung
    Funktioniert sie, ebenso die Sitzheizung? Check!
  • Beleuchtung
    Die Lichtanlage Ihres Fahrzeugs muss gerade in der dunklen Jahreszeit einwandfrei funktionieren. Absolut wichtig: sehen und gesehen werden. Im Zweifel schwache Lampen durch neue ersetzen (lassen).
  • Flüssigkeitsstände
    Überprüfen sollten Sie Bremsflüssigkeit und Motoröl. Ebenso die Kühlflüssigkeit, die im Winter mit Frostschutzmittel aufgefüllt werden muss. Der Behälter mit Scheibenwischwasser sollte voll sein. Im Winter natürlich mit der blauen Wischerflüssigkeit, die Scheibenfrostschutz enthält.
  • Scheiben
    Ein Blick auf die Scheibenwischer muss sein. Wenn diese porös sind oder Schlieren ziehen, sollten Sie diese unbedingt wechseln. Temperaturen nachts weit unter 10 Grad minus sind keine Seltenheit, deswegen gehören Eiskratzer und eine Abdeckfolie ins Auto. Auch hilfreich: ein Enteisungsspray gegen vereiste Scheiben oder zugefrorene Autotüren. Bedenken Sie dabei: Im Auto bringt Ihnen das Spray nichts, wenn Sie die vereisten Türen nicht öffnen können.


Wie Sie sich und Ihr Auto am besten auf die kalte Jahres­zeit vorbereiten, erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel über das Auto fahren im Herbst und Winter.

 

Checken Sie den Wetter­bericht und die Verkehrs­lage vor Reiseantritt

Klar, in einen langen Stau will niemand geraten. Deswegen erkundigen Sie sich vorher über die Stoß­zeiten und vermeiden diese wenn möglich. Nachts sollten Sie nur fahren, wenn Sie wirklich wach und aufmerksam sind. Ein Blick ins Internet am Vortag der Reise zeigt Ihnen Bau­stellen oder Straßen­sperrungen. Unterwegs helfen Navi, Verkehrs­funk im Auto­radio sowie Verkehrs­meldungs-Apps, um bei Stau oder plötzlichen Straßensperrungen rechtzeitig ausweichen zu können. 

Erfahren Sie mehr über die Leistungen und Details unserer Auto­versicherung.

Maßnahmen, mit denen die Fahrt in den Winterurlaub weniger stressig wird

Nutzen Sie bei Kleinkindern den Schlafrhythmus. Wenn diese im Auto schlafen, ist ein Teil der Etappe schnell und entspannt zurückgelegt.

Als Faustregel gilt: Mit Kleinkind sollte man alle zwei Stunden eine Pause einlegen, bei größeren Kindern alle drei Stunden. Suchen Sie mit Google Earth passende Stopps: Kinder mögen Rastplätze mit Spielplatz oder Restaurants mit kleinem Indoor-Spielplatz bei schlechtem Wetter. Hier können sie sich austoben.

Oft sind es ganz einfache Spiele, die Spaß machen: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder das Familien-Wettspiel: „Wer entdeckt zuerst ein rotes Verkehrsschild?“ oder „Wer sieht zuerst einen Hund?“. Das Wortkettenspiel macht über lange Strecken Spaß: Einer beginnt mit einem zusammengesetzten Wort, der Nächste muss an den zweiten Wortteil etwas anderes dranhängen: Kindergarten – Gartenhaus – Haustür – Türglocke etc.
Für Ruhe sorgen Malbücher, Hörbücher, Filme auf dem Tablet oder Games auf dem Handy. Bei mehreren Kindern sollten unbedingt Kopfhörer in Reisegepäck landen, sonst wird es schnell zu laut im Auto.

Eine leckere, möglichst gesunde Verpflegung sollte bei Fahrten stets dabei sein, sie hilft auch gegen Langeweile. Obst und Gemüse sollten vorgeschnitten, Brote geschmiert sein. Am besten in einer Snack-Box, damit schonen Sie auch die Polster. Snacks und Getränke gehören bei der Fahrt in den Innenraum.

In Kindersitzen kann es schnell sehr warm werden. Achten Sie deswegen darauf, dass die Kinder nicht zu dick, nicht zu dünn und vor allem bequem angezogen sind. Bloß nicht die ganze Fahrt im Schneeanzug verbringen. Möglichst viel Frischluft tut gut.

Durch Ihr Fahrverhalten können Sie auch eine Menge zur Laune Ihrer Kinder beitragen: Vermeiden Sie ruckhaftes Anfahren und Bremsen, bemühen Sie sich um ein gleichmäßiges Tempo und sanfte Kurvenfahrten. Rauchen im Auto ist tabu. Kindern, denen bei der Fahrt schnell übel wird, ist mit Tabletten vor Beginn der Reise geholfen. Spuckbeutel sollten trotzdem immer griffbereit sein.

Es gibt wohl kaum noch Smart­phone-User, die keine Wetter-App installiert haben. Diese gibt vor Antritt der Reise Auskunft über die Wetter­lage: während der Fahrt und im Urlaubsgebiet. Der Blick in die App kann Ihnen auch verraten, wie viel Zeit Sie für die Fahrt einplanen sollten und wie Sie – gerade mit Kindern – die Pausen planen sollten.

 

Vignetten-Pflicht: Unter­schiedliche Regelungen in den verschiedenen Ländern

Nichts Neues, aber das darf man nicht vergessen: In vielen europäischen Ländern besteht eine Vignetten­pflicht, die jedoch sehr unterschiedlich geregelt ist. Erkundigen Sie sich daher unbedingt vor Reise­antritt, welche Vignette Sie benötigen. Denn das spart viel Zeit. Sie erhalten sie online, an Tank­stellen und in ADAC-Geschäftsstellen.  

Diese Tempolimits gelten in Europa

LandAutobahnSchnellstraßeAußerorts
Belgien120 km/h120 km/h90 km/h
Dänemark130 km/h80 km/h80 km/h
Frankreich130 km/h110 km/h80 km/h
Großbritannien112 km/h112 km/h96 km/h
Irland120 km/h100 km/h80 km/h
Italien130 km/h110 km/h90 km/h
Kroatien130 km/h110 km/h90 km/h
Luxemburg130 km/h90 km/h
Niederlande100 km/h100 km/h80 km/h
Norwegen100 km/h100 km/h80 km/h
Österreich130 km/h100 km/h100 km/h
Polen140 km/h100 km/h90 km/h
Portugal120 km/h100 km/h100 km/h
Schwedennach Beschilderung  
Schweiz120 km/h100 km/h80 km/h
Slowakei130 km/h90 km/h
Slowenien130 km/h110 km/h90 km/h
Spanien120 km/h100 km/h90 km/h
Tschech. Republik130 km/h110 km/h90 km/h
Ungarn130 km/h110 km/h90 km/h


Gut zu wissen: Es gibt teilweise Tempolimits für Fahranfänger
Frankreich: Fahranfänger dürfen in den ersten drei Jahren nach Führerscheinerwerb auf Landstraßen maximal 80 km/h, auf Schnellstraßen nur 100 km/h statt 110 km/h und auf Autobahnen nur 110 km/h fahren statt 130 km/h.
Italien: Hier ist auf der Autobahn maximal 100 km/h und auf Landstraßen maximal 90 km/h erlaubt.
Kroatien: Junge Fahrer bis zum Alter von 24 Jahren dürfen auf Autobahnen nur 120 km/h, auf Schnellstraßen 100 km/h und außerorts 80 km/h fahren.

Quelle: ADAC

Auf vielen Gebirgs­strecken sind Schnee­ketten Pflicht

Winterurlauber im Schwarzwald, Harz oder Bayerischen Wald werden darauf verzichten können, in den Alpen jedoch liegen einige Ski­gebiete über 2.000 Meter hoch. So zum Beispiel Val Thorens in Frankreich (2.300 m), das österreichische Hoch­gurgl (2.154 m) oder Sestriere in Italien (2.035 m). Auf vielen Gebirgs­strecken besteht eine Schneekettenpflicht. Erkundigen Sie sich vor Reise­antritt, ob Sie für Ihre Route Schnee­ketten benötigen. Dann gehören diese griffbereit in den Kofferraum. Sie geben dem Auto mehr Traktion. Gut zu wissen: Der TÜV empfiehlt eine Höchst­geschwindigkeit von 50 km/h mit Schneeketten. Und: In Österreich müssen Ihre Schnee­ketten der so genannten Ö-Norm entsprechen.

 

Wie verstaue ich das Gepäck im Auto richtig und sicher?

Die erste Regel beim Verstauen des Gepäcks: Schwere Last gehört nach unten und die leichte nach oben. Die Gepäck­stücke sollten zudem möglichst gleichmäßig im Auto verteilt sein, damit der Wagen keine Schlag­seite bekommt. Damit leichte Gepäck­stücke nicht verrutschen, sichern Sie diese. Spann­gurte und Anti­rutsch­matten aus dem Baumarkt sind hier clevere Helfer. Bei abrupten Bremsvorgängen können die Gepäckstücke dann auch nicht umherfliegen. Warnwesten gehören ins Handschuhfach, Warn­dreieck und Erste-Hilfe-Set sollten schnell griffbereit sein. Auch gilt: Auf die Hutablage gehören keine ungesicherten Gegen­stände, Und: Packen Sie so, dass Sie nach hinten freie Sicht haben.

Für jeden Wagen gibt es eine Gewichts­obergrenze, deswegen sollten Sie bei der Zuladung nicht übertreiben. Ein Blick in den Fahrzeugschein klärt auf: Unter Punkt F.2 findet man die zulässige Gesamtmasse (zum Beispiel 2.000 kg). Zieht man davon die Leermasse unter G (zum Beispiel 1.555 kg) ab, erhält man die erlaubte Zuladung (im Beispiel 445 kg). Den so ermittelten Wert darf das gesamte Gewicht aller Gepäckstücke samt Heck- oder Dachträger, Fahrräder etc. sowie das Gewicht der Mitfahrer nicht überschreiten (der Fahrer ist hier mit 75 kg bereits berücksichtigt). 

 

Ski-Ausrüstung am sichersten auf dem Auto­dach verstauen

In geräumigen SUVs oder Vans finden Skier, Ski-Schuhe und -Stöcke oder Snowboards auch im Innen­raum Platz, sie sollten aber nur in gepolsterten Ski­taschen und fest­gezurrt transportiert werden. Besser und bei kleineren Autos empfehlenswert ist ein Skiträger (Spitzen immer nach hinten) oder eine Dachbox. Hier können Sie Skier, Snowboard, Stiefel und Gepäck sicher verstauen. Gepäck­boxen oder Skihalter müssen natürlich zu Ihrem Fahrzeugtyp passen.

Auch beim Beladen der Dachbox gilt: Leer­räume vermeiden und das angegebene Maximal­gewicht beachten. Vor der Rück­fahrt auf jeden Fall noch mal die Befestigung überprüfen. Viele Hersteller empfehlen mit Dachbox übrigens eine maximale Geschwindigkeit von 130 km/h. Wem die Anschaffung zu teuer ist, der kann sich eine solche auch leihen.

Eine Alternative sind Skisäcke. Diese lassen sich bei vielen Autos nachrüsten. Die Skier können dann vom Kofferraum bis in den Innenraum geschoben werden. Anstelle des mittleren Sitzes nimmt ein fixierter robuster Kunststoffsack die Skier auf. Weitere Tipps zum Verstauen des Ski-Equipments finden Sie in unserem Ratgeber-Beitrag über den Transport der Ski-Ausrüstung im Auto.

 

Mit dem Kfz-Schutz­brief und dem Ausland­schaden­schutz noch entspannter in den Urlaub

Zur Entspannung trägt auch ein Schutzbrief bei. Diesen können Sie bei der Kfz-Versicherung der EUROPA als Extra hinzuwählen. Er bietet Ihnen (im Urlaub wie im Alltag) das ganze Jahr über ein Extra an Sicherheit mit umfangreichen Leistungen bei Panne, Unfall, Ersatzteilversand, Krankenrücktransport, Kinderrückholung oder Krankenbesuch.

Werden Sie in einen Verkehrsunfall im Ausland verwickelt und hat Ihr Gegner Schuld, ist der Ausland­schaden­schutz der EUROPA äußerst hilfreich. Diesen können Sie bei der EUROPA ebenfalls zur Kfz-Versicherung als Extra hinzuwählen. So ersparen Sie sich dann den Ärger mit der ausländischen Versicherung: Ihren entstandenen Schaden regulieren wir nach den bei uns abgesicherten Deckungssummen.

Erfahren Sie alles Wissenswerte zur Kfz-Versicherung der EUROPA.

Corona-Regeln: Stets informiert sein in Sachen Lifte, Hotels und Restaurants

Und dann war da ja noch was, leider: Corona … Hier den Überblick über die aktuell gültigen Regelungen in den verschiedenen europäischen Urlaubsländern zu behalten, ist eine Mammutaufgabe. 2G, 3G, 2G plus, Maskenpflicht, Quarantäne-Pflicht? Erkundigen Sie sich, welche Vorschriften in Hotels, Restaurants und im Skigebiet für Sie gelten. Klar ist: Ihren Impf- oder Genesenennachweis haben Sie natürlich dabei, digital oder als gelben Papier-Impfpass. Sollte vor Ort doch ein aktueller Schnelltest erforderlich sein, erkundigen Sie sich am besten schon vor Reiseantritt, wo und wann Sie diesen in Ihrem Urlaubsort machen können. Dadurch können Sie im Urlaub viel Zeit sparen und die schönste Zeit des Jahres richtig genießen.

Was kostet eine Autoversicherung?

Stand: 01.02.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.