Zwei Rennradfahrer auf einer Landstraße.
Sportunfälle: Welche Versicherung zahlt?

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Die private Unfallversicherung schützt vor finanziellen Folgen, die Sie durch Unfallverletzungen beim Sport und in der Freizeit erleiden.
  • Die private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Sie unabsichtlich anderen Menschen zugefügt haben. 
  • Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn Sie nicht mehr in Ihrem bisherigen Beruf arbeiten können.

Sportunfälle: Welche Versicherung zahlt?

Ein Sportunfall in der Freizeit geschieht schneller als man denkt. Welche Sportarten sind besonders häufig betroffen? Wie kann man das Unfallrisiko minimieren? Und welche Versicherung springt im Fall der Fälle ein?

Sport ist wichtig für Körper und Seele – und macht Spaß. Er stärkt nicht nur Muskeln, Gelenke und Bänder, sondern auch Herz und Kreis­lauf. Er schützt vor Blut­hoch­druck, Diabetes und Über­gewicht. Und er bringt uns nach­weislich geistig auf Hoch­touren: Durch regel­mäßige Bewegung bauen wir Stress ab, fühlen uns aus­geglichener und gelassener. Das steigert die Denk­leistung und Konzentration – sogar bis ins hohe Alter. Um Demenz vorzubeugen, empfiehlt die Welt­gesundheits­organisation (WHO) regel­mäßige körperliche Aktivität. Es gibt also keine Aus­reden für keinen Sport. Klar ist aber auch: Einfach los­rennen ist nicht ratsam. Falsches Training kann schnell zu Über­lastung und Verletzungen führen.


Welche Sport­arten haben ein hohes Verletzungs­risiko?

Etwa 30 Prozent aller Unfälle ereignen sich in der Frei­zeit, davon über die Hälfte beim Sport und bei anderen bewegungs­reichen Aktivitäten wie Gehen oder Rad­fahren – viel mehr als bei der Haus- und Garten­arbeit oder beim Heim­werken. 

Besonders aktive Menschen haben ein erhöhtes Unfall­risiko. Rund 1,5 Millionen Sport­unfälle meldet der Gesamt­verband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV) Jahr für Jahr. Statistiken des GDV zeigen: Die meisten schwer­wiegenden Sport­unfälle (35 Prozent) passieren beim Fußball – natürlich auch, weil es sich um eine der beliebtesten Sport­arten handelt. Dicht dahinter folgt der Ski­sport (21,9 Prozent). Gerade beim Winter­sport sind die Verletzungen oft kompliziert und lang­wierig.

Auch bei Hallen­sportarten wie Hand­ball oder Basket­ball kommt es schnell zu üblen Verletzungen. Das liegt vor allem an den schnellen, ruck­artigen Bewegungen. Denn das strapaziert die Bänder und Sehnen. Leistungs­sportler sind grund­sätzlich häufiger betroffen als Hobby- und Freizeit­sportler. Aber auch weniger intensive Aktivitäten wie Inline­skaten, Radfahren oder Reiten bergen ein hohes Unfall­risiko. Dabei ließen sich die meisten Unfälle vermeiden – zum Beispiel durch gute Vor­bereitung, die passende Aus­rüstung oder ein ausgewogenes Training. 

Welche Versicherung zahlt bei einem Sportunfall?

Was aber, wenn es trotz aller Vorsicht zum Unfall kommt? Zunächst einmal übernimmt Ihre Kranken­versicherung die Kosten für Arzt und Reha. Sport­unfälle können aber lang­fristige gesundheitliche Folgen haben. Diese sind oft mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden, für die der Kranken­versicherungs­schutz in der Regel nicht reicht.

Viele Menschen glauben, dass sie dann über die gesetzliche Unfall­versicherung geschützt sind. Das stimmt aber nur in den seltensten Fällen. Die gesetzliche Unfall­versicherung deckt nämlich nur Unfälle während der Arbeit (bzw. der Zeit in Uni, Schule, Kinder­garten) sowie auf dem direkten Weg dorthin oder wieder zurück ab. Unfälle in der Freizeit – und das sind nun mal die aller­meisten Unfälle – sind also nicht gesetzlich versichert. 

Private Unfall­versicherung: Umfassender Unfall­schutz in der Freizeit

Um auch auf dem Bolzplatz, auf der Ski­piste oder beim Radfahren geschützt zu sein, benötigen Sie deshalb eine private Unfallversicherung. Elementarer Bestand­teil ist eine lebens­lange, monatliche Unfall­rente beziehungs­weise eine hohe Einmal­zahlung bei Invalidität. 

Darüber hinaus gibt es bei der EUROPA unter anderem Geld für Krankenhaus­aufenthalte, kosmetische Operationen und andere Leistungen. Außerdem profitieren Sie von umfangreichen Gesundheits­diensten, zum Beispiel von häuslicher Hilfe nach Unfällen. 

Sportunfall im Verein: Wer haftet?

Sportvereine können eine sogenannte Gruppen­unfall­versicherung für ihre Mitglieder abschließen. Informieren Sie sich bei Ihrem Verein, ob und wie genau Sie über eine solche Versicherung geschützt sind.

Private Haftpflicht­versicherung: Wenn andere zu Schaden kommen 

Wenn Sie anderen Menschen beim Sport einen Schaden zugefügt haben, springt die private Haftpflicht­versicherung ein. Auch ein solcher Unfall kann schneller passieren als gedacht. Zum Beispiel, wenn Sie beim Radfahren mit einem Spazier­gänger kollidieren. Oder wenn beim Fußball­spielen eine Fensterscheibe zu Bruch geht.

Nach dem Gesetz haftet man für alle Schäden, die man anderen Menschen schuldhaft zufügt – und zwar in unbegrenzter Höhe. Eine Haftpflichtversicherung schützt Sie vor den enormen Kosten, die durch Personen-, Sach- und Vermögens­schäden entstehen können.
 

Berufs­unfähigkeits­versicherung: Wenn Sie nicht mehr in Ihrem Beruf arbeiten können

Manche Sport­unfälle haben so schwer­wiegende Folgen, dass man danach nicht mehr in der Lage ist, seinen bisherigen Beruf auszuüben. 25 Prozent aller Berufs­tätigen in Deutschland werden im Laufe ihres Lebens zumindest zeitweise berufs­unfähig. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist deshalb eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt.

Im Versicherungs­fall bekommen Sie eine zuvor vertraglich vereinbarte Rente. Gut zu wissen: Bei der EUROPA erhalten Sie die volle Leistung schon, wenn Sie Ihren Beruf mindestens sechs Monate nicht ausüben können.

Sportunfälle vermeiden: Fünf Tipps für gesunden Sport

Eine gute Vorbereitung beginnt mit der Wahl der Sportart: Suchen Sie sich eine Aktivität aus, die zu Ihnen passt und mit der Sie sich wohlfühlen. Eine gewisse Grundfitness ist wichtig, damit es nicht gleich am Anfang zu Verletzungen kommt. Verlangen Sie am Anfang aber nicht zu viel von sich. Falscher Ehrgeiz erhöht das Unfallrisiko. Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, Migräne oder anderen Langzeiterkrankungen sollten ihre Pläne mit ihrem Arzt besprechen.

Bei der Sportausrüstung gilt: nicht am falschen Ende sparen. Sie schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern kann Leben retten. Studien zufolge reduzieren etwa Fahrradhelme das Risiko schwerer Kopfverletzungen deutlich. Bei anderen Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr (zum Beispiel Inlineskaten) sollte man zusätzlich Schoner tragen. Eine große Rolle spielt auch das richtige Schuhwerk. Das weiß jeder, der schon mal beim Wandern, Joggen oder Tennisspielen umgeknickt ist. Gute Sportschuhe dämpfen außerdem Stöße und schonen damit die Gelenke. 

Ein 10- bis 15-minütiges Aufwärmprogramm ist wichtig für ein effektives Training und beugt Verletzungen vor. Das Herz-Kreislauf-System kann sich auf die erhöhte körperliche Aktivität vorbereiten, die Durchblutung der Muskeln wird angeregt. Bänder, Sehnen und der gesamte Bewegungsapparat werden belastbarer. Auch die Reaktionsfähigkeit steigt. All das verringert das Unfallrisiko. Meist beginnt man mit lockeren Bewegungen (zum Beispiel Laufen oder Seilspringen). Danach folgen sanftes Dehnen und schließlich sportspezifische Einheiten.

Falsche Bewegungsabläufe können die Gelenke schädigen. Wenn Sie noch nicht so geübt in Ihrer Sportart sind, holen Sie sich sicherheitshalber fachlichen Rat – zum Beispiel über einen Gruppenkurs oder eine Einführungsstunde im Fitnessstudio. Ein gemeinsames Hobby verbindet und motiviert zusätzlich. Planen Sie trainingsfreie Tage für eine ausreichende Regeneration ein. Wer krank oder erschöpft ist, sollte komplett aufs Training verzichten.

Eine ausgewogene Ernährung steigert die Fitness, wie eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern unter der Leitung von Michel Mi von der Boston University belegt. Viel Obst, Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel in Verbindung mit Sport und Bewegung: Das ist die Formel für einen gesunden Lifestyle. Dazu gehört auch, viel Wasser zu trinken. Am besten schon, bevor sich der erste Durst ankündigt. Trinken wir zu wenig, werden wir schnell müde und können uns schlecht konzentrieren. Damit steigt auch das Verletzungsrisiko.

Stand: 01.08.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.