Kaum klettern die Temperaturen auf sommerliche Werte, steigt auch die Gefahr, von einer Zecke gebissen zu werden. Eine Erkrankung an Borreliose oder der Hirnhautentzündung FMSE kann die Folge sein. Die Absicherung mit einer privaten Unfallversicherung ist daher sinnvoll.
Zeckenbisse: So schützen Sie sich richtig und beugen vor
Der „Gemeine Holzbock“ ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart. Die Zecke (sie ist übrigens kein Insekt, sondern ein Spinnentier) lebt im Freien und ist oft im Grünen zu finden. In Gebüschen oder im Wald beißen sich die kleinen Parasiten bei näherem Kontakt am Menschen oder Tier fest. Die Gefahr dabei: Ein Zeckenbiss kann gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. FSME ist eine Hirnhaut- beziehungsweise Gehirnentzündung, ausgelöst durch das FSME-Virus.
Laut dem Robert Koch-Institut besteht in Deutschland ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südlichen und südöstlichen Thüringen sowie in großen Teilen von Sachsen. Das epidemiologische Bulletin des Instituts listet im Jahr 2024 (Stand Januar 2024) weitere Risikogebiete auf: vier Kreise in Brandenburg (Stadtkreis Frankfurt/Oder, Landkreis Oberspreewald-Lausitz, LK Oder-Spree und LK Spree-Neiße), der Stadtkreis Solingen in Nordrhein-Westfalen, der LK Anhalt-Bitterfeld und der Stadtkreis Dessau-Roßlau in Sachsen Anhalt, der Landkreis Saarpfalz-Kreis im Saarland, der LK Birkenfeld in Rheinland-Pfalz und der LK Emsland in Niedersachsen. Ein Blick auf die jährlichen Fallzahlen der übermittelten FSME-Erkrankungen zeigt eine deutliche Zunahme von 2012 (195 Fälle) bis 2022 (613).
Der Parasit mag die warmen Stellen des Körpers
Das Tückische bei einem Zeckenbiss ist, dass man diesen zunächst nicht bemerkt. Eine Zecke kann bis zu zehn Tage auf der Haut bleiben und Blut saugen. Nur einige Millimeter groß ist der Parasit und bevorzugt warme Stellen des Körpers.
Beliebte Stichstellen der Zecken sind:
- Hautfalten, zum Beispiel unter der Brust
- Kniekehlen
- hinter den Ohren
- Genitalbereich
- zwischen den Fingern oder Zehen
Zecken sind auch oft in der Kleidung zu finden. Daher sollte Ihre Kleidung nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang gut ausgeschüttelt und direkt in die Wäsche gegeben werden.
Ein regelmäßiges Absuchen des Hundes ist sehr wichtig – das gilt übrigens auch für Freigänger-Katzen. Krabbelnde oder bereits festgesogene Zecken sollten schnellstmöglich entfernt werden. Bei Haustieren sitzen Zecken besonders oft am Nacken, hinter den Ohren sowie auf der Innenseite der Beine.
Kontakt-Antiparasitika, die chemische Substanzen enthalten und auf das Fell oder die Haut der Tiere aufgetragen werden und ins Blut der Wirtstiere gelangen, können vor Zeckenbissen schützen. Die Zecken sterben dadurch ab, und die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Krankheitserregern sinkt. Tierbesitzer sollten bei der Wahl dieser Antiparasitika genau schauen, welches Mittel für das eigene Tier infrage kommt.
Was bei einem Zeckenbiss zu tun ist
Das Entfernen einer Zecke kann durch eine spezielle Zeckenzange aus der Apotheke erfolgen. Auch eine spitze Pinzette können Sie verwenden. Die Zange sollten Sie dabei so dicht wie möglich an der Haut ansetzen und die Zecke mitsamt ihrer Mundwerkzeuge herausziehen. Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Sie den Zeckenkörper nicht zerquetschen. Denn das kann die Übertragung von infektiösem Speichel der Zecke beschleunigen.
Ganz wichtig: Reinigen und desinfizieren Sie nach dem Entfernen der Zecken die Wunde. Treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder ein roter Fleck rund um die Einstichstelle auf, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Symptome bei einem Zeckenbiss können sich noch nach drei Wochen zeigen.
Wie schützt man sich am besten gegen Zeckenbisse?
Um sich vor Zeckenbissen zu schützen, sollte ein Aufenthalt im hohen Gras und Unterholz vermieden werden. Empfehlenswert ist Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen, im Idealfall liegt keine Haut frei. Auf heller Kleidung lassen sich die Zecken besser erkennen. Auch ein Insektenschutz kann helfen. Wichtig ist auch, nach jedem Spaziergang und Aufenthalt im Freien Ihren Körper auf mögliche Zecken abzusuchen.
Besonders bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie eine Kopfbedeckung tragen. Kinder sind kleiner und aufgrund ihres Spielverhaltens anfälliger für Zeckenbisse. Zecken befinden sich bei Kindern oft auf dem Kopf, deswegen sollte man auch stets die Haare durchsuchen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten oder wohnen, einen Impfschutz gegen FSME als sichersten Schutz vor der Krankheit. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es jedoch nicht; daher ist es sinnvoll, sich gegen die Folgen eines Bisses – wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – mit einer privaten Unfallversicherung abzusichern. Mehr erfahren Sie auch in diesem Beitrag über die private Unfallversicherung für Kinder.
Welche Gefahren noch im Freien und im Garten lauern und wie Sie sich dagegen absichern können, erfahren Sie in diesem Ratgeber-Artikel.
Stand: 26.07.2024. Alle Angaben ohne Gewähr.